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Kollegiale Hospitation kann die Unterrichtsqualität und die Berufszufriedenheit von Lehrer_innen steigern. Wenn denn die Kriterien und die Atmosphäre stimmen. Schulformübergreifend eingesetzt verhilft das Instrument der kollegialen Hospitation zu einem „neuen“ bzw. „veränderten“ Blick auf die andere Schulform und unterstützt dabei, den Übergang für Kinder von der Grundschule zur weiterführenden Schule zu verbessern.
Dr. Barbara Tillmanns von der Oberen Schulaufsicht Bezirksregierung Köln, und Petra von Jakubowski, Schulrätin der Unteren Schulaufsicht, begrüßten die rund 70 Lehrer_innen der Primar- und Sekundar-stufe.
Für den Schulcoach Michael Felten sind Hospitationen eine wesentliche Vorausset-zung für „guten Unterricht“, dabei spielt die Lehrerpersönlichkeit eine entscheidende Rolle, ihr Einfluss macht zu einem Drittel den Lernerfolg aus. Felten bezieht sich in seinem Vortrag auf eine Studie von John Hattie, der auf die Bedeutung hinweist, das Vorwissen von Schüler_innen zu berücksichtigen. Leider wird dies selten gesichert oder bewusst daran angeknüpft. Auf die weiterführende Schule bezogen bedeutet dies, je mehr Wissen über Neuankömmlinge, deren Vorwissen, Lernmethoden u.ä. vorhanden ist, umso besser gelingt das Ankommen. Hospitationen im Übergang sind für beide Schulformen ein gewinnbringender Aufwand.
Das bestätigen auch die Beiträge der Kolleginnen des Zentrums für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL). Sylke Zier erläutert, dass Hospitationen im ZfsL in verschiedenen Formen stattfinden, z.B. die schulformübergreifenden Lerntandems im Rahmen der Fachleiterfortbildung. Die gegenseitigen Unterrichtsbesuche haben zu einer Reflektion des unterrichtlichen Handelns geführt und die Teilnehmenden haben viel über die Bedürfnisse von Schüler_innen gelernt und darüber, wie sie sich im anderen Schulsystem bewegen. Für Kolleg_innen aus dem Grundschulbereich ist es wichtig zu sehen, was sich an der weiterführenden Schule für die Schüler_innen verändert, was von den Kindern erwartet wird und wie die Beziehungsarbeit dort neu starten muss. Kolleg_innen der weiterführenden Schule profitieren von dem Wissen, dass die Kinder aus der Grundschule viel Potenzial mitbringen, was im System der weiterführenden Schule zunächst oft brach liegt oder sogar verloren gehen kann.
Am Ende des Fachtags verabreden sich zahlreiche Teilnehmende, zu schulformübergreifenden Hospitationstandems, die sich im kommenden halben Jahr im Unterricht besuchen werden.