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Was ist Rückstau und wie entsteht er?

In der Regel fließt das Abwasser problemlos in der Kanalisation ab. Nicht nur bei seltenen Starkregenereignissen, sondern auch bei öfter auftretenden Niederschlägen steigt das Abwasser in den Rohrleitungen über den Rohrscheitel bis hin zu den Schachtöffnungen in der Straße. Ein Austritt des Abwassers aus den Schächten auf die Straße ist je nach Lage sogar einmal in drei Jahren, einmal in fünf Jahren oder einmal in zehn Jahren regelgerecht. Dies verursacht jedoch nach dem Prinzip der „kommunizierenden Röhren“ Rückstau in den Anschlussleitungen, da sich hier die gleiche Wasserspiegellage einstellt wie im Hauptkanal. 

Ist ein Gebäude entsprechend gesichert, ist ein Rückstau erstmal kein Problem. Falls keine Vorkehrungen für einen Rückstau getroffen worden sind, kann es zu Kellerüberflutungen mit Abwasser aus dem Kanal kommen.

Weder die gesetzlichen noch die technischen Vorschriften fordern Kanaldimensionen, die jedem noch so seltenen Starkregenereignis gewachsen sind. Die Kanalrohre müssen sowohl in trockenen Sommermonaten ganz geringe Schmutzwassermengen mit Feststoffanteilen ohne Ablagerungen ableiten können, als auch große Wassermengen bei Regenwetter. Dies ist bei einer Rohrgröße jedoch nur in bestimmten Grenzen möglich. 

Sowohl aus technischen als auch wirtschaftlichen Gründen kann das Kanalnetz nicht so groß ausgebaut werden, dass es jedes noch so seltene Regenereignis sofort bewältigen kann. Hierzu wären riesige Rohre nötig. Die Kosten eines solchen Ausbaus würden die Abwassergebühren in nicht bezahlbare Höhen treiben.