Breadcrumb
Kampagne "eindeutig - StädteRegion Aachen - gemeinsam gegen sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz"
Die StädteRegion Aachen setzt ein deutliches Zeichen gegen Sexismus und sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz!
Mit einer Reihe von Aktionen unter dem Motto „eindeutig – StädteRegion Aachen - gemeinsam gegen sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz“ haben wir das Thema aus der Tabu-Ecke geholt und informieren, sensibilisieren und beraten unsere Beschäftigten und Führungskräfte regelmäßig. Natürlich stehen wir auch jederzeit für vertrauliche Gespräche zur Verfügung.
Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier hat im Rahmen unserer diesjährigen Aktionstage gegen sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz die Erklärung "Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung" für die StädteRegion Aachen unterzeichnet und ist damit einem breiten gesellschaftlichen Bündnis gegen Sexismus und sexuelle Belästigung beigetreten.
Die Erklärung "Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung!" wurde am 26. Oktober 2021 durch die (damalige) Bundesfrauenministerin Christine Lambrecht erstunterzeichnet. Die Erklärung soll dazu beitragen, sexualisierte Gewalt und Sexismus zu verhindern und zu beenden.
Über 50 weitere Unternehmen und Organisation haben sich dem Bündnis bereits angeschlossen, darunter der Deutsche Gewerkschaftsbund, die Volkswagen AG, die Daimler AG, das ZDF, der Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. und der Deutsche Caritasverband.
Initiiert wurde die Unterzeichnung für die StädteRegion Aachen durch die Gleichstellungsbeauftragte Ulrike Königsfeld und Fachberaterin Sabine Rommel.
„eindeutig - StädteRegion Aachen - gemeinsam gegen sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz“
Grenzen setzen - NEIN heißt NEIN - #metoo
Sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz ist ein gesellschaftliches Problem. Betroffen sind Berufstätige jeglichen Geschlechts und Alters, unabhängig von der Branche, in der sie tätig sind.
Auch die StädteRegion Aachen stellt sich der Problematik. Sie ist als Arbeitgeberin verpflichtet, ihre Mitarbeitenden wirkungsvoll vor Übergriffen zu schützen.
Es herrscht jedoch allgemeine Unsicherheit, da das Thema gerne in die "anrüchige Schublade" und weit von uns geschoben wird.
Viele Mitarbeitende fragen sich daher: Was genau ist sexualisierte Belästigung? Wo beginnt sie, was ist "normaler kollegialer Umgang"? Was kann ich dagegen tun, wie kann ich mich schützen?
Neben den gesetzlichen Vorschriften aus dem AGG - Allg. GleichbehandlungsGesetz - hat sich die StädteRegion Aachen im Oktober 2020 im Rahmen einer Dienstvereinbarung zum Schutz vor sexualisierter Belästigung am Arbeitsplatz (DV SBA) verpflichtet, für einen diskriminierungssensiblen und wertschätzenden Umgang aller Beschäftigten in der Städteregionsverwaltung aktiv Sorge zu tragen.
Immer für Sie ansprechbar ist die Gleichstellungsbeauftragte, die Sie bei allen Formen geschlechtsbezogener Diskriminierung - und insbesondere bei sexualisierter Belästigung - vertraulich berät, unterstützt und auf Wunsch auch bei rechtlichen Schritten begleitet.
Auch im Rahmen des jährlichen Fortbildungskatalogs werden Sensibilisierungsschulungen für Führungskräfte, Nachwuchskräfte und interessierte Beschäftigte angeboten.
Um das Bewusstsein aller Mitarbeitenden der StädteRegion Aachen zu schärfen und einen angemessenen Umgang zu finden, haben die Gleichstellungsbeauftragte und die Fachstelle gegen sexuelle Gewalt der StädteRegion Aachen die Kampagne "eindeutig - StädteRegion Aachen - gemeinsam gegen sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz" entwickelt. Die Kampagne soll informieren, sensibilisieren und Hilfestellungen aufzeigen.
Mit der Kampagne holen wir das Thema aus der Tabuzone heraus, um in der gesamten Verwaltung ein Bewusstsein für einen angemessenen Umgang mit der Problematik zu schaffen, denn „sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz“ ist kein "sexy Thema" - um es einmal salopp auszudrücken - es grenzt aus, macht krank, verseucht das Arbeitsklima und schadet letztendlich allen!
Es ist bei vielen Menschen mit gemischten Gefühlen verbunden, wie die folgenden Aussagen beispielhaft zum Ausdruck bringen: "Darf man denn jetzt nicht mal mehr einen Witz machen?“ - "Muss ich jetzt aufpassen, wie ich meine Kollegin das nächste Mal anspreche oder begrüße?" - "Muss ich ab jetzt jedes Wort auf die Goldwaage legen?“ ...
Angst schwingt mit, falsch interpretiert oder fälschlicherweise beschuldigt zu werden. Eine Mitarbeiterin könnte einen unliebsamen Kollegen einfach beschuldigen, sie belästigt zu haben, um ihn loszuwerden! Lastet damit auf Männern quasi ein Generalverdacht, da es meist Frauen sind, die belästigt werden? Andererseits werden Frauen teilweise mit dem Vorwurf konfrontiert, dass sie die Belästigung provoziert oder sich nicht eindeutig abgegrenzt hätten. Es kommt schnell zu einer Schuldumkehr oder Verharmlosung. Daher müssen wir ins Gespräch kommen und uns mit der Thematik auseinandersetzen.
Die Kampagne soll dabei helfen, über dieses emotionsgeladene Thema, in dem es vor Fettnäpfchen, Vorurteilen und Tretminen nur so wimmelt, möglichst objektiv, abgeklärt und angemessen zu sprechen und es konstruktiv und professionell anzugehen! Hilfreich ist dabei, sich gedanklich auch einmal in die Situation der oder des Anderen zu versetzen und nachzuempfinden, wie sich diese Person gerade fühlt.
Von sexueller Belästigung oder gar sexueller Gewalt Betroffene stecken in einer schwierigen Situation. In einer europaweiten Studie gaben über die Hälfte der deutschen Frauen an, bereits anzügliche Blicke, Gesten oder Bemerkungen am Arbeitsplatz erlebt zu haben. Bei 39% wurden die Kleidung oder der Körper kommentiert und 15% erhielten obszöne Vorschläge oder Nachrichten mit sexualisiertem Inhalt. 13 % wurden gezwungen, sich Nachrichten und Videos mit sexuellem Inhalt anzusehen. Natürlich sind auch Männer und LGBTQ-Personen von Sexismus und sexualisierter Belästigung betroffen. Doch weil immer der Faktor "Macht" mitgedacht werden muss, sind Frauen gesamtgesellschaftlich immer noch häufiger betroffen, da viele Schlüssel- und Führungspositionen nach wie vor männlich besetzt sind.
Durch die Belästigung und Bedrohung versuchen Täter_innen, ihre übergeordnete Stellung deutlich zu machen. Personen, die ihre Kolleg_innen sexuell belästigen, werden selten als gewalttätige Charaktere wahrgenommen, sondern treten nach außen hin meist unauffällig auf. Sie begehen ihre Taten vorsätzlich, zielgerichtet und häufig während des regulären Arbeitsalltags.
Sexismus und sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz können zu Krankheit, Fehlzeiten und schlechtem Klima am Arbeitsplatz führen. Bewusst dagegen einzutreten, geht uns damit alle an!
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) verpflichtet Arbeitgebende für ein belästigungsfreies Arbeitsklima und Arbeitsumfeld zu sorgen und die entsprechenden Rahmenbedingungen dafür zu schaffen!
Ob sexualisierte Belästigungen Raum finden, hängt vielfach davon ab, welche Werte im Miteinander am Arbeitsplatz wichtig sind und wie sie von den Führungskräften gelebt werden. Maßgeblich ist die Anerkennung der fachlichen Qualifikationen unabhängig von Geschlecht, Alter, Äußerlichkeiten, Herkunft, Religion, Behinderung, sexueller Orientierung usw.
Gegenseitige Wertschätzung und Respekt sowie die Achtung persönlicher Grenzen müssen im Miteinander selbstverständlich sein. Wie heißt es doch in Art. 1 des Grundgesetzes "Die Würde des Menschen ist unantastbar". Ein (Arbeits-)Klima, in dem auch Unliebsames, Unangenehmes und Probleme offen angesprochen werden können, um damit Gehör zu finden, ist ein weiterer wichtiger Baustein gegen Sexismus und sexualisierte Belästigung am Arbeitsplatz.
Alle Führungskräfte und Mitarbeitenden der Städteregionsverwaltung sind jeden Tag aufs Neue aufgerufen, Sexismus und sexualisierte Belästigung zu unterlassen, bei Dritten zu erkennen und sich entschieden dagegen zu stellen und betroffenen Kolleg_innen zur Seite zu stehen. Ein "NEIN" heißt auch "NEIN" / "STOPP" / "DAS GEHT ZU WEIT"!
Weiterführende Informationen und Rechtsgrundlagen für alle städteregionalen Beschäftigten sowie Handlungsleitfäden und Kontaktdaten von internen und externen Ansprechstellen finden Sie im Intranet der StädteRegion im Bereich "Gleichstellung".
Hier noch ein passendes Zitat von Eleanor Roosevelt:
„Niemand kann dich dazu bringen, dich ohne deine Zustimmung minderwertig zu fühlen.“
Kontakt
Gleichstellung
Zollernstraße
10
52070
Aachen
Tel: +49 241 5198-2460
Fax: +49 241 5198-82460
gleichstellung@staedteregion-aachen.de
Ansprechpartner/-innen
Frau Ulrike Königsfeld
Tel: +49 241 5198-2460
Fax: +49 241 5198-82460
-
Ausstellung "eindeutig StädteRegion Aachen"
- Flyer zur Ausstellung "eineutig" (PDF)