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render-Forum

Das render-Forum richtet sich in erster Linie an die Planungsebenen der Kommunen, fokussiert beispielsweise Rechtsfragen in Bezug auf die mögliche Implementierung Erneuerbarer Energien in der Planungspraxis und bietet Raum für Diskussion mit unterschiedlichen Stakeholdern aus der Region.

Ausbau- und Umsetzungsstrategien von Photovoltaik in der StädteRegion Aachen (08.07.2019)

Durch die Fridays-for-future-Bewegung stößt der Klimaschutz immer mehr auf motivierte Akteure. So auch in der StädteRegion Aachen: fast 50 Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie der regionalen Energieversorger stellten sich am Montagnachmittag (08.07.2019) der Diskussion im Rahmen des render-Forums mit 5 ausgewählten Experten. Zentrale Frage war, wie das vorhandene Flächenpotential für Dach- und Freiflächenphotovoltaik ausgeschöpft werden kann.

Thomas Pilgrim, Leiter des Umweltsamts der StädteRegion Aachen, betonte eingangs, dass noch lange nicht so viel erreicht ist, wie eigentlich möglich wäre. Er rief auf, Lösungen zu diskutieren: wie kann die Photovoltaik (PV) von derzeit rund 17 % des Stromanteils aus erneuerbaren Energien verdoppelt werden? Denn: „Flächen stehen bereits zur Verfügung, man muss nur noch handeln!“

Als Auftakt stellte Carl-Georg Graf von Buquoy, Photovoltaik-Experte der EnergieAgentur.NRW, dem Plenum zunächst den derzeitigen Sachstand der Photovoltaik in Deutschland und NRW vor (Präsentation als Download, s. rechte Spalte). Erweitert wurde der Expertenkreis durch Franz-Josef Türck-Hövener von der EWV GmbH, der über eine Bürgerenergiegenossenschaft die Bevölkerung an der Umsetzung von PV- und Windprojekten beteiligt; Unternehmer Charles Russel, der auf dem Gelände der Nivelsteiner Sandwerke gemeinsam mit weiteren Partnern den größten Solarpark NRWs betreibt; die Technische Beigeordnete der Stadt Alsdorf, Susanne LoCicero-Marenberg, als Vertreterin der städteregionalen und kommunalpraktischen Interessen zum Photovoltaikausbau und Anette Winkler, Wirtschaftsförderin im Kreis Düren, die das Förderprogramm „1.000 Dächer“ begleitet, bei dem Mittel des Kreises für den Ausbau von Dach-PV-Anlagen zur Verfügung stehen.

Das Programm verfügt über Haushaltsmittel in Höhe von 1 Mio. €, bezuschusst sowohl die Installation von PV-Anlagen als auch Ladeeinrichtungen und lässt sich unkompliziert beantragen. Nach nur drei Monaten wurden bereits 380 von 1.000 möglichen Anträgen geprüft. Dabei entstand ein Investitionsvolumen von über 5 Mio. € sowie die Belegung durch PV auf über 12.000 m² Dachfläche.

Herr Buquoy animierte zu mehr Kreativität nach dem Motto „fördern und fordern“ und verwies auf ein Beispiel aus Singapur: hier muss aufgrund enormer Flächenknappheit in die Höhe gebaut werden, was nur in Kombination mit PV gestattet wird. Solche Beispiele sollten zur Nachahmung anregen!

Der Wille ist da, doch stehen die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Weg. Hinzukommt, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz „3.000 Seiten stark und viel zu kompliziert ist“, so äußert sich Herr Türck-Hövener. Zukünftig sind es die gesetzlichen Vorgaben, die es zu vereinfachen und zugleich zu verstärken gilt, damit die vorhandenen Potentiale auch genutzt werden können. Zusätzlich kommt es auf jeden einzelnen an: es sind möglichst alle Hauseigentümer zu mobilisieren und zu informieren über Good- bzw. Best-Practice-Vorhaben und ihre Möglichkeiten. Dafür braucht es ausgiebige Beratungsangebote sowie Zurverfügungstellung ausführlicher Informationen über unterschiedliche Formate. Die Energieagentur.NRW und die Verbraucherzentrale leisten hier einen wesentlichen Beitrag, ebenso wie die StädteRegion Aachen, die weiterhin die Umsetzung des „Regionalen Energieplan Aachen 2030“ verfolgt.

Implementierung Erneuerbarer Energien in der Bauleitplanung: Schwerpunkt Windenergie (08.04.2019)

Der „Regionale Energieplan Aachen 2030“, das zentrale Endprodukt des render-Projekts, erfährt durch den anstehenden Strukturwandel in der Region eine zunehmende Bedeutung. Für den Ausstieg aus der Braunkohle müssen Alternativen der Stromerzeugung forciert werden, allein schon um die Versorgungsicherheit zu gewährleisten. Das gesetzte Ziel der StädteRegion Aachen, 75 % des Gesamtenergieverbrauchs bis 2030 durch Erneuerbare Energien abzudecken, stützt einmal mehr die notwendigen Aktivitäten.

Doch die Ausbaupotentiale scheinen erschöpft und insbesondere der Ausbau von Windenergie und Freiflächen-Photovoltaik steht in starker Konkurrenz zu anderen Nutzungen.

Dr. Felix Pauli, Rechtsanwalt für Umwelt- und Planungsrecht, erläuterte daher beim ersten render-Forum Implementierungsmöglichkeiten von Windenergieanlagen in der Bauleitplanung sowie Auswirkungen des neuen Landesentwicklungsplans (LEP) auf die Planungspraxis, die im Rahmen der kommunalen Planungshoheit zu stemmen sind. Schwerpunkte legte er insbesondere auf die harten, also immissionsschutzrechtlich zwingenden, und weichen, vorsorgenden Tabukriterien in Bezug auf Siedlungsabstände und den neuen LEP sowie auf eine Positivplanung gem. §249 Abs. 1 BauGB oder die isolierte Aufhebung von Höhenbegrenzungen und den Artenschutz in der Flächennutzungsplanung.

Die Teilnehmerzahl von 50 Vertretern aus Politik und Kommunaler Planung unterstreicht das besondere Interesse an dieser Thematik.

Es werden weitere render-Foren folgen, dann mit einer Schwerpunktsetzung auf die Dach- und Freiflächenphotovoltaik.

Kontakt

Klimaschutz
Zollernstraße 20
52070 Aachen

klimaschutz@staedteregion-aachen.de

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