Breadcrumb

Abschlussbericht zur Unternehmensbefragung vorgestellt

Studie zeigt Bedarfe der IT-Infrastruktur und digitale Leuchttürme in der Region

Wirtschaftsförderungen und IHK forcieren Ausbau der IT-Infrastruktur

Ob Telemedizin, autonomes Fahren oder künstliche Intelligenz: Digitale Anwendungen und darauf basierende Geschäftsmodelle werden für den Mittelstand immer wichtiger. Damit Unternehmen auch künftig auf den globalen Märkten wettbewerbsfähig sind, ist eine leistungsfähige IT-Infrastruktur unerlässlich. Auch in der Technologieregion Aachen müssen eine ultraschnelle Anbindung an das Internet geschaffen und weitere Rechenzentren errichtet werden. Zu diesen Ergebnissen kommt eine gemeinsame Untersuchung der IHK Aachen mit den Wirtschaftsförderungen der Stadt und der Städteregion Aachen sowie der Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg.

Um die Zukunftserwartungen der Unternehmerinnen und Unternehmer konkreter zu fassen, haben die IHK Aachen und die Wirtschaftsförderungen rund 100 ausgewählte IT-Schaffende aus der Region befragt. Die daraus resultierenden Ergebnisse sind jetzt unter dem Titel „Dynamik und Einflüsse auf die IT-Infrastruktur der Zukunft in der Region Aachen“ veröffentlicht worden und können kostenfrei unter www.ihk.de/aachen/it-infrastruktur heruntergeladen werden.

„Wir befinden uns mitten im Strukturwandel und damit auch in der digitalen Transformation unserer Wirtschaft“, sagt Raphael Jonas, Geschäftsführer der IHK Aachen für die Bereiche Innovation, Umwelt und Standort. „Der schnelle und umfassende Ausbau unserer IT-Infrastruktur ist eine zwingende Voraussetzung, um den künftigen Bedarfen der Unternehmen und Forschungsinstitute in unserer Region gerecht zu werden.“

76 Prozent der befragten Unternehmen haben bereits eine Digitalisierungsstrategie oder arbeiten aktuell an einer. Daraus folgt ein exponentielles Anwachsen des Datenvolumens, das über das Internet transportiert wird. Die Unternehmen in und um Aachen sowie in den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg wünschen sich deshalb eine Anbindung an das Glasfasernetz und flächendeckenden Mobilfunkausbau, besonders im Bereich 5G.

Die aktuelle Nachfrage kann durch die derzeitige IT-Infrastruktur weitestgehend noch gedeckt werden. Doch für die Zukunft gilt es, den Spitzenplatz der Technologieregion Aachen nicht nur zu halten, sondern auszubauen und deren Innovationskraft zu sichern. Diesen Aufgaben nimmt sich unter anderem der digitalHUB Aachen an. Zu seinen mehr als 500 Mitgliedern zählen Start-ups, etablierte Unternehmen, Forschungseinrichtungen und öffentliche Verwaltungen.

Auch die Kreise und Städte der Region verfolgen ambitionierte Ziele und haben Ansprechpartner für Breitband und Mobilfunk eingestellt. Telekommunikationsunternehmen investieren in den Ausbau der IT-Infrastruktur. Dennoch besteht weiterer Handlungsbedarf für die Telekommunikationsunternehmen, um stabile Netze zu gewährleisten und der steigenden Nachfrage nach Datenvolumen gerecht zu werden.

Eine Mehrheit der befragten Unternehmen würde mit Mobilfunknetzbetreibern kooperieren, indem sie ihre Gebäude für die Errichtung von Mobilfunkmasten zur Verfügung stellen. „Die Studie zeigt: Die Wirtschaft wird ihren Beitrag leisten, damit die digitale Transformation und der damit verbundene Aufbau der künftigen Wirtschaftsregion im Rheinischen Revier gelingen wird“, ist Jan Pontzen, stellv. Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Tourismus und Europa der StädteRegion, überzeugt und verweist auf zahlreiche regionale Leuchtturmprojekte.

So rückt etwa der Brainergy Park Jülich auf einer Fläche von 52 Hektar die Zukunftsthemen Energie, Digitalisierung und Agrartechnologie in den Mittelpunkt seiner Arbeiten. Nur 15 Kilometer entfernt befindet sich das Aldenhoven Testing Center (ATC) mit seinen Entwicklungs- und Prüfumgebungen für autonom fahrende Fahrzeuge. In direkter Nachbarschaft ist mit dem Center for Vertical Mobility eines der großen Strukturwandelprojekte im Rheinischen Revier geplant, bei dem unter anderem Luftfahrzeuge im Fokus stehen, um medizinische Güter zu transportieren oder Verletzte zu suchen und zu versorgen.

Unter dem Namen Future Site InWest soll in den kommenden Jahren eine rund 240 Hektar große Fläche in Geilenkirchen-Lindern zu einem innovativen und nachhaltigen Industrieareal für industrielle Großvorhaben entwickelt werden. Großinvestoren können sich auch auf der 205 Hektar umfassenden PrimeSite Rhine Region zwischen Euskirchen und Weilerswist ansiedeln.

Beim Aviation Cluster Merzbrück dreht sich alles um die Schaffung eines innovativen Forschungs- und Produktionsstandorts für die Luftfahrt von Morgen, etwa Flugtaxis, Transportflugzeuge oder Drohnen. Entlang der Flugflächen sollen Unternehmen auf rund 80 Hektar unmittelbaren Zugang zum Forschungsflugplatz erhalten. Hier ist die StädteRegion bspw. über die Ansiedlung eines "Datacenters" aktiv. Und in Aachen bilden beispielsweise in der Pascalstraße viele international tätige IT-Unternehmen einen Hotspot der Informationstechnologie, der deshalb auch als kleines „Silicon Valley“ bezeichnet wird.

All diese und weitere Zukunftsprojekte in unserer Region haben eines gemein: Sie benötigen eine verlässliche IT-Infrastruktur, damit die sich dort ansiedelnden Unternehmen ihre Standortvorteile ausspielen können.