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Landrat Georg Hasenclever

Georg Hasenclever

 

* 8. Dezember 1817 (Remscheid-)Ehringhausen +24. August 1904 Aachen

Gymnasium in Koblenz, Studium der Rechts- und Kameralwissenschaften in Bonn und Berlin (1836-1840)

ab 12.6.1840 Auskultator (Rechtsreferendar) beim Stadtgericht Berlin,

26.4.1843 Gerichtsreferendar beim Stadtgericht Berlin

26.7.1843 Regierungsreferendar bei der Regierung Düsseldorf,

vom 1.5.1846 bis zum 1.1.1847 vertretungsweise Verwaltung des Landratsamtes Kleve,
vom 13.7.1848 bis zum 15.2.1849 vertretungsweise Verwaltung des Landratsamtes Bromberg (Provinz Posen)

11.2.1850 Regierungsassistent bei der Regierung Aachen,

3.7.1850 kommissarischer Landrat des Landkreises Aachen,
17.10.1853 definitive Ernennung, zum 31.12.1882 i.R. auf Erlaß vom
22.11.1882 mit dem Charakter eines Geheimen Regierungsrates

 

Landrat des Landkreises Aachen 17.10.1853 bis 31.12.1882

 

Besonderheiten:

Der dritte Landrat des Landkreises Aachen wurde bereits im Jahr 1850 als kommissarischer Landrat der Stellvertreter seines Vorgängers. Definitiv ernannt wurde Georg Bernhard Hasenclever schließlich am 17. Oktober 1853. Denkbar schlechte Startbedingungen hatte Hasenclever zu verkraften als er vom kommissarischen Landrat endgültig zum Landrat ernannt wurde. Er  trat  in Konflikt zu dem Aachener Regierungspräsident Kühlwetter, der sich Anfang der (18)50er Jahre noch für Hasenclever eingesetzt hatte. Kühlwetter sprach Landrat Hasenclever die Fähigkeit ab einem Landkreis mit 70.000 Einwohnern, mit Industrie und wichtigen Grenzverläufen, vorzustehen und hätte Hasenclever lieber in Heinsberg oder Monschau gesehen. So musste Landrat Hasenclever in den Anfängen seiner Dienstzeit als Landrat nicht weniger als 266 Rügen und Verweise einstecken. Er schaltete sich selbstbewusst zwischen Gemeinden und Regierung und musste deshalb mit dem Vorwurf des Regierungspräsidenten leben, der ihm „Langsamkeit und Respektlosigkeit des Geschäftsganges“ vorwarf. In einem Briefwechsel mit der Regierung brachte Hasenclever selbstbewusst auf den Punkt, dass er „nicht bloß den Briefträger zwischen den untergeordneten Behörden und der Kgl. Regierung abgeben will“.

Die Bevölkerung im Landkreis wuchs stetig an und damit wurden auch die Aufgaben zahlreicher. Dass die personelle Ausstattung des Landratsamtes durchaus mangelhaft war zeigt eine Übersicht über die Mitarbeiter aus dem Jahr 1857. Mitarbeiter des Landratsamtes waren demnach:  Landrat, Kreissekretär, ein Schreiber, zwei Bürogehilfen und der Kreisbote. Untergebracht waren die Bediensteten bis 1854 am Seilgraben. Dann „wanderte“ das Landratsamt sukzessive gen Landkreisgebiet, denn im Jahr 1854 zog es zur Bahnhofstrasse 23 um, und schließlich 1864 zum Marschiersteinweg 2 (Burtscheider Strasse), unweit der Stadtgrenze,   um schließlich 1882 zur Louisenstrasse (heute Luisenstraße) kurz vor der Burtscheider Stadtgrenze, aber noch auf Aachener Stadtgebiet umzuziehen.

Im Jahr 1854 kam erstmals die Überlegung zur Gründung einer Darlehenskasse (Kreissparkasse) für das Gebiet des Landkreises auf. Landrat Hasenclever beurteilte diese Ideen jedoch mit großer Skepsis und erwartete für solch eine Einrichtung „keineswegs einen großen Zuspruch“. Auch 1858, als abermals über die Einrichtung einer Darlehnskasse nachgedacht wurde lehnte Hasenclever jede Mitwirkung ab.

 

 

 

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