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Über das Modul "Aktenarchiv Liegenschaftskataster" im Geoportal (Zugriff über Menü: Kataster - Katasterakten) werden Dokumente der Liegenschaftskatasterakten kostenfrei öffentlich bereitgestellt. Die Dokumente sind im Zusammenhang mit Vermessungen entstanden. Sie gelten als Urkunde für Entstehung und Fortführung des Liegenschaftskatasters. Insbesondere Lage und Ausdehnung von Flurstücken und Gebäuden werden somit nachgewiesen.
Bei den Vermessungsrissen handelt es sich um fachlich zu interpretierende Daten die eine qualifizierte und sorgsame Verwendung voraussetzt. Für die Nutzung ist bei Bedarf eine qualifizierte Fachkraft hinzuzuziehen.
Funktionsleiste, Symbolik
- Suche: Start der Suchfunktion über Karte oder Angaben zum Flurstück
- Ergebnisliste: Anzeige der Treffer aus der Suche mit Möglichkeit zu filtern
- Warenkorb: Liste der Dokumente mit Möglichkeit zum Download
- Antragsverwaltung: inaktiv für öffentliche Nutzung
- Beenden: Schließen des Moduls
- Filter: Ermöglicht das Filtern und Sortieren der Ergebnisliste und des Warenkorbs
- Georeferenz: Zeigt die Georeferenzfläche des Dokuments in der Karte
- Georeferenz: Zentriert die Georeferenzfläche in der Karte
- Schnellansicht: Download eines Dokuments als PDF
- Warenkorb: Download aller Dokumente der Liste als ZIP-Archiv
- Warenkorb leeren: Entfernt alle Dokumente im Warenkorb
Abkürzungen und Erklärungen
DokuName = Bezeichnung des Dokumentes (Dateiname)
DokuArt = Interne Typisierung von Dokumenten, die Rückschlüsse auf Inhalt, Epoche und Herkunft geben (Auflistung nach Häufigkeit)
- FR = Fortführungsriss
- MK = Mikrokarte
- KB = "Kein Bild" - Ersatzdokument vorhanden
- GR = Grenzuntersuchung
- EB = Ergänzende Belege - Dokumente zur eindeutigen Rekonstruktion der Vermessung und Berechnung (zum Beispiel Messwertprotokolle, Punktübersichten)
- AR = Aufmessungsriss
- HR = Handriss
- NR = Neumessungsriss
- RR = Reinriss
- SR = Stückmessungsriss
- UR = Urriss
- WR = Wege-Grabenriss
- EK = Ergänzungskarte
- SK = Supplementkarte
- LG = Landesgrenzriss
- AP = Einmessungsskizze eines Aufnahmepunktes (Vermessungspunkt), sogenannte "AP-Karte"
DokuAnlass = Vorgang, auf Grund dessen das Dokument entstanden ist (mehrere Anlässe in einem Vorgang möglich!)
- Ze = Zerlegung/ Teilung - das im Dokument behandelte Flurstück ist durch eine Aufteilung entstanden
- Ve = Verschmelzung - das im Dokument behandelte Flurstück ist durch Zusammenfassung von mindestens 2 Flurstücken entstanden
- NV = Neuvermessung/ Neumessung - das im Dokument behandelte Flurstück wurde im Rahmen einer neuen, grundlegenden Vermessung bestimmt (dazu zählen auch Umlegungen und Flurbereinigungen)
- Gv = Grenzvermessung/ Grenzwiederherstellung - unklare Grenzen des im Dokument behandelten Flurstücks wurden geklärt
- Ge = Gebäudeeinmessung/ Gebäudeabbruch - auf dem im Dokument behandelten Flurstück wurde ein Gebäude aufgemessen/ ein Abbruch festgestellt
- L = Linienmessung
- Ur = Urmessung
- So = Sonderung - das im Dokument behandelte Flurstück ist durch eine Aufteilung entstanden, für die keine Vermessung erforderlich war
- U = Umnummerierung, Umflurung, Umgemarkung, Umgemeindung, Katasterberichtigung (ohne Vermessung)
- An = Anderer Anlass
Attribute = Zusätzliche optionale Merkmale zum Dokument mit [DokuArt | Jahrgang | DokuAnlass] und
- Bemerkung
- Blatt = Blattnummer eines Risses (frühere Bezeichnung)
- GeschBuchJhg = Geschäftsbuchjahrgang
- GeschBuchNr = Geschäftsbuchnummer
- Jahrgang = Entstehungsjahr des Dokumentes (im Aktenarchiv)
- VN-Jhg = Veränderungsnachweis - Jahrgang der Änderung
- VN-Nr = Veränderungsnachweis - Nummer, unter der die Änderung registriert ist
Begriffe
Liegenschaftskataster
Das Liegenschaftskataster ist neben dem Grundbuch die 2. Säule der Eigentumssicherung. Darin werden flächendeckend sämtliche Flurstücke und Gebäude mit ihrer exakten Lage auf der Erdoberfläche - stets aktuell - nachgewiesen. Dieser Nachweis besteht aus umfangreichen Archiven - wie hier unser Aktenarchiv - sowie einer Datenbank, aus der jederzeit Auszüge erstellt werden können - auch in Form von Karten.
Zusammen mit ergänzenden Daten, beispielsweise die Art, wie Landesfläche genutzt wird, ist das Liegenschaftskataster auch wichtige Grundlage für Planung, (Finanz-)Verwaltung, Versorgung und Statistik und damit unverzichtbarer Bestandteil der digitalen Infrastruktur unseres Landes.
Flurstück (früher auch: Parzelle)
Ein Flurstück ist die kleinste Buchungseinheit des Liegenschaftskatasters. Jedes Flurstück hat eine Nummer, in der Regel eine ganze Zahl. Früher erfolgte eine Bezeichnung auch in Form eines Bruchs mit Zähler und Nenner. Einige alte Flurstücke mit solch einer Bezeichnung sind auch heute noch gültig. In Ausnahmefällen waren Nummern historischer Flurstücke auch mit Buchstaben ergänzt (siehe auch Anmerkungen zu "Flur").
Flur
Mehrere Flurstücke sind zu einer Flur zusammengefasst. Jede Flur ist mit einer ganzzahligen Nummer bezeichnet. In früheren Zeiten gab es auch Flurbezeichnungen mit Buchstaben. Dies ist bei den aktuell gültigen Flurstücken nicht mehr der Fall. Solche Bezeichnungen können aber im Archiv auftauchen. Innerhalb einer Flur ist die Flurstücksnummer in der Regel eindeutig (in Ausnahmefällen: das ältere der doppelt nummerierten Flurstücke ist mit einem zusätzlichen "A" gekennzeichnet).
Gemarkung
Die Fluren sind zu Gemarkungen zusammengefasst und haben Namen, die zumeist einen historischen Ursprung haben. Zur besseren Datenverarbeitung sind Gemarkungen aber verschlüsselt (vierstellig). In jeder Gemarkung gibt es eine Flur(-nummer) immer nur einmal. Durch Gebietsänderung oder kommunale Neugliederung können Gemarkungen historisch geworden sein.
Flurstück-Kennzeichen
Das Flurstückskennzeichen ist eine strukturierte eindeutige Bezeichnung bestehend aus einer Kennung für das Bundesland, einem Gemarkungsschlüssel, einer Flur(-nummer) und Flurstücksnummer. Die Landeskennung wird bei regionaler Verwendung nicht immer mitgeführt.
Beispiel: 4173-1-2301/124
= [Gemarkungsschlüssel]-[Flur]-[Flurstücksnummer] falls Bruchnummer: /[Nenner Flurstücksnummer]
= hier: Gemarkung Burtscheid, Flur 1, Flurstück 2301/124
Riss (auch: Vermessungsriss, Fortführungsriss, Feldriss, Handriss, Messungsriss)
Früher: eine während der Vermessungsarbeiten im Außendienst angefertigte, in der Regel unmaßstäbliche Skizze, die die topographische Situation, das Messungsliniennetz mit allen gemessenen Werten sowie die Beschreibung, wie ein Vermessungspunkt vor Ort festgelegt ("vermarkt") ist, dokumentiert.
Heute: Vermessungsergebnisse werden fast nur noch digital registriert, so dass ein (Vermessungs-)Riss erst nach der Vermessung vor Ort in der Nachbearbeitung entsteht. Neben der Darstellung der topographischen Situation sind die Messprotokolle sowie die aus den Messungen resultierenden Koordinaten maßgeblich. Die Messprotokolle (= Ergänzende Belege, siehe DokuArt) werden als Verknüpfung zum Dokument angezeigt.