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Beschulung von neu zugewanderten Kindern und Jugendlichen in der StädteRegion Aachen: Tägliche Herausforderung für Schulen und Personal.

StädteRegion Aachen. Auch für Kinder und Jugendliche, die aus einem anderen Land in die StädteRegion Aachen geflüchtet oder zugewandert sind, besteht hier eine Schulpflicht, sobald die Familie einer Kommune zugewiesen wurde. Bis zum Stichtag am 1. Juni 2024 wurden hier im aktuellen Schuljahr 3101 neu zugewanderte Kinder und Jugendliche beschult. Durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine sind die Zahlen stark angestiegen. Aktuell stammt ein Drittel der beschulten neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler aus der Ukraine, gefolgt von Syrien, der Türkei und Afghanistan.

Bei der Beschulung gibt es in der StädteRegion Aachen wie in ganz Nordrhein-Westfalen drei Modelle, bei denen die Schülerinnern und Schüler entweder

  • ausschließlich in Deutschförderklassen beschult werden,
  • neben den Förderklassen am regulären Unterricht teilnehmen oder
  • vollständig in den regulären Klassen integriert sind.

Im aktuellen Schuljahr sind noch 30 Kinder und Jugendliche in der StädteRegion Aachen ohne Schulplatz.

„Die Leistung, die die Lehrerinnen und Lehrer aktuell erbringen, kann man nicht hoch genug einschätzen. Zum einen die Regelschülerinnen und -schüler entsprechend des Lehrplans zu beschulen, zeitgleich die neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler in Deutscher Sprache fit zu machen und in die Klasse zu integrieren. Das ist eine enorme Aufgabe, die die Lehrer mit Bravour leisten“, erklärt der Schulrat der StädteRegion Aachen, Ralf Sistermann.

Besonders schwierig gestaltet sich dabei die Vermittlung an Grundschulen. „Nicht immer kann eine wohnortnahe Beschulung ermöglicht werden. Denn in vielen Kommunen sind vor allem Schulen in der Innenstadt ausgelastet, erst recht, wenn sie in der Nähe kommunaler Unterkünfte für geflüchtete Menschen liegen“, so Sistermann. Deswegen muss oft auf weiter weg gelegene Schulen zurückgegriffen werden.

Die meisten unvermittelten Kinder und Jugendlichen gibt es in der Sekundarstufe I. Die Berufskollegs im Zuständigkeitsbereich des Kommunalen Integrationszentrums (außer Stadt Aachen) haben aktuell keine freien Plätze mehr in den Internationalen Förderklassen. Um die Berufskollegs zu entlasten, werden aktuell Jugendliche vom Weiterbildungskolleg in Würselen aufgenommen.

„Einige zugewanderte Kinder und Jugendliche sind nicht alphabetisiert oder nur teilweise bzw. nicht in lateinischer Schrift. Sie haben manchmal auch noch gar keine Schulerfahrung, weswegen sie natürlich dementsprechend betreuungsintensiv sind. Das stellt die Schulen vor eine weitere Herausforderung“, fasst Ralf Sistermann zusammen. Andere Schwierigkeiten sind fehlende Räumlichkeiten und fehlendes Personal. Vor allem Lehrkräfte mit einer entsprechenden Qualifikation zur Deutschförderung werden dringend gesucht.

Große Hoffnungen setzt Ralf Sistermann in die geplante „Ankommensschule“ in Aachen am Teilstandort Drimborn. „Hier sollen u.a. Kinder unterkommen, die noch nicht alphabetisiert sind, aber auch Jugendliche, die mangels Schulerfahrung noch nicht ans Berufskolleg gehen können und gleichzeitig zu alt für die Sekundarstufe I sind“. Geplant ist, mit den Alphabetisierungsklassen nach den Sommerferien anzufangen.

Hier gibt es weitere Informationen zur Bildungserstberatung:https://www.staedteregion-aachen.de/de/navigation/aemter/kommunales-integrationszentrum-a-46/integration-durch-bildung/bildungsberatung-seiteneinsteigerberatung

Veröffentlicht am: 19.06.2024