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Autismusfachberatungsstelle: Hohe Nachfrage nach Information und Beratung zu Autismus-Spektrum-Störungen.

StädteRegion Aachen. Sie haben oft eingeschränkte, sich häufig wiederholende Verhaltensweisen, Probleme den Alltag allein zu bewältigen und vor allem das Schulleben ist für sie eine große Herausforderung. Die Rede ist von Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS). Autismus-Spektrum-Störungen werden immer häufiger diagnostiziert. Meist gehen sie mit weiteren Schwierigkeiten einher, die den Schulalltag beeinflussen und zum Fernbleiben vom Unterricht führen. Die Arbeit geht hier weit über den pädagogischen Bereich hinaus in den medizinischen und therapeutischen Bereich. Entsprechende Fachstellen haben derzeit Wartezeiten von mehr als zwölf Monaten. Vergleichsweise zeit- und ortsnahe Unterstützung gibt es seit 01.10.2021 in der Autismusfachberatungsstelle im Schulamt für die StädteRegion Aachen. Drei speziell ausgebildete Sonderpädagoginnen sind dort beratend tätig.

247 Schülerinnen und Schüler und deren Eltern, Ärzte, Lehrer, Therapeuten, Schulsozialarbeiter und anderen an der Förderung Beteiligte wurden schon unterstützt. Im laufenden Schuljahr 2023/2024 wurden bis April 114 Beratungen verzeichnet. Sie umfassen alle Fragen des Unterrichts und der Erziehung. „Die meisten Eltern kommen mit ihrem Kind, wenn es in der Schule nicht so gut läuft und sie sich Sorgen um die Gesundheit ihres Kindes machen“, so Autismusfachberaterin Karen Voigt. „Der schulische Alltag ist für Kinder und Jugendliche mit ASS herausfordernd, weil dort viel Interaktion und soziales Miteinander stattfindet. Die Energie, die dafür gebraucht wird, fehlt dann oft für das Lernen. Das kann auch Zuhause zum Zusammenbruch führen“.

Der Beratungsbedarf ist insbesondere an den allgemeinen Schulen der Sekundarstufe I und II verhältnismäßig hoch. Der Arbeitsaufwand beträgt dort 70 Prozent im Vergleich zu Grundschulen (20 Prozent) und Förderschulen (10 Prozent). Oft werden Schülerinnen und Schüler über die gesamte Schulzeit begleitet. „Ganz häufig geht es darum, den Lehrkräften Ideen an die Hand zu geben, wie sie den Schulalltag so gestalten können, dass er für autistische Kinder nicht so belastend ist. Von Ruhezonen über angepasste Lernmethoden, Nachteilsausgleiche bis hin zu besonderen Maßnahmen für Klassenfahrten und Projektwochen, die es dem autistischen Kind genauso angenehm machen an Schule teilzunehmen, wie allen anderen. Im Grunde sind das Dinge, die jede Schule ausprobieren kann“, erklärt Karen Voigt.

Die Fragestellungen können beispielsweise folgende Themen umfassen: 
• Informationen und Beratung zu Fragen des Unterrichts 
• Schullaufbahnberatung von der Kita bis zur Sekundarstufe II bzw. bis zum Berufskolleg 
• Umgang mit Lernbesonderheiten im Unterricht 
• Umgang mit herausforderndem Verhalten 
• Unterstützung und Beratung bei Schulwechseln 
• Beratung über Möglichkeiten des sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs 
• Beratung bei der Beantragung und Anwendung des Nachteilsausgleiches 
• Vernetzung mit außerschulischen Institutionen 
• Beratung bei Fragen zum Einsatz von Schulbegleitung

„Die Arbeit der Autismusfachberatungsstelle ist ein wertvoller Baustein zur qualitativen Umsetzung und Fortentwicklung der inklusiven Beschulung von Schülerinnen und Schülern im Autismusspektrum in der StädteRegion Aachen“, so Schulamtsdirektorin Sabine Baranowski. Die Autismusfachberatungsstelle ist unter 0241-5198-4154 und fachberatung.autismus@staedteregion-aachen.de erreichbar.

Veröffentlicht am: 12.06.2024

Kontakt

Schulamt
Zollernstraße 16
52070 Aachen
Tel: +49241 5198-4100
Fax: +49241 5198-80410

schulamt@staedteregion-aachen.de