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Neue Bodenrichtwerte für die StädteRegion Aachen veröffentlicht: Werte für Wohnbauland bleiben auf Vorjahresniveau, leichte Steigerungen nur in den drei Eifelkommunen. Deutlich weniger Kaufverträge.

StädteRegion Aachen. Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte in der StädteRegion Aachen hat die Bodenrichtwerte zum 01. Januar 2024 beschlossen. Die Werte geben an, wieviel ein Quadratmeter Grund und Boden in einer Bodenrichtwertzone durchschnittlich wert ist. Dabei wird nach der jeweiligen Nutzung unterschieden, also zum Beispiel für Wohnen, Gewerbe oder als landwirtschaftliche Fläche. Die wichtigen Wohnbaulandwerte sind in der StädteRegion im Vergleich zum Vorjahr weitestgehend gleichgeblieben. Ausnahmen bilden die drei Eifelkommunen Monschau, Roetgen und Simmerath, in denen sie um etwas mehr als fünf Prozent gestiegen sind. Im Bereich der Hauptgeschäftslagen in der Aachener Innenstadt gibt es einen Wechsel an der Spitze der teuersten Zonen. Die Krämerstraße löst dort die Adalbertstraße als „Spitzenreiter“ ab. Die rund 550 in der StädteRegion Aachen im Jahr 2023 erfassten Kaufverträge von unbebauten Grundstücken bildeten die Grundlage zur Ermittlung der neuen Bodenrichtwerte. Im vorangegangenen Jahr 2022 waren noch 800 Kaufverträge von unbebauten Grundstücken erfasst worden – ein deutlicher Rückgang von rund 30 Prozent.

Wohngrundstücke
In der Stadt Aachen liegen die Bodenrichtwerte für individuellen Wohnungsbau auf dem Niveau von 2023. Grundstücke für innenstadtnahe Baulandflächen außerhalb des Alleenrings (gemischte Nutzung mit Wohnen und Gewerbe) sind aufgrund des steigenden Mietniveaus auf dem Wohnungs- und Büroflächenmarkt um bis zu fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. So liegen sie zum Beispiel im Bereich Robert-Koch-Straße bei 290 €/m², im Frankenberger Viertel bei bis zu 975 €/m² und im Bereich Rütscher Str. / Lousbergstr. / Kupferstr. bei 1.100 €/m². In den weiteren Kommunen der StädteRegion gibt es ein großes Gefälle bei Werten für Baugrundstücke. So liegen sie in Monschau und Simmerath trotz der Steigerungen weiter deutlich unter denen der anderen Kommunen und den Randbereichen der Stadt Aachen. Am teuersten sind Baugrundstücke derzeit in den ehemaligen Kreiskommunen im Bereich „Am Wisselsbach“ in Würselen mit 410 Euro pro Quadratmeter.

Die Werte für gute bzw. mittlere Wohnlagen in den weiteren Kommunen der StädteRegion liegen durchschnittlich bei:

  • Alsdorf 280/220 €/m²
  • Baesweiler 300/230 €/m²
  • Eschweiler 280/235 €/m²
  • Herzogenrath 360/260 €/m²
  • Monschau 120/85 €/m²
  • Roetgen 300 €/m² (gute und mittlere Wohnlage)
  • Simmerath 155/100 €/m²
  • Stolberg 340/240 €/m²
  • Würselen 390/300 €/m²

Auffällig ist die geringe Zahl der erfassten Kaufverträge von unbebauten Wohnbaulandgrundstücken. Für 2023 hat der Gutachterausschuss lediglich rund 140 Käufe in diesem Teilmarkt erfasst. Im Jahr 2022 waren es noch 240 Grundstücke – ein markanter Rückgang um 40 Prozent binnen Jahresfrist. Die Gründe hierfür sieht der Gutachterausschuss in den schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. So lassen die gestiegenen Bauzinsen und hohe Baukosten in Kombination mit den gestiegenen Lebenshaltungskosten den Traum vom Eigenheim für viele bauinteressierte Bürgerinnen und Bürger platzen. Zusätzlich wird in der StädteRegion nur wenig neues Bauland bereitgestellt. Im vergangenen Jahr 2023 ist in der StädteRegion Aachen kein größeres Neubaugebiet in die Vermarktung gegangen. Ein Großteil der erfassten Kaufverträge unbebauter Wohnbaulandgrundstücke entfällt demnach auf Baulücken.
Wenn Baulandgrundstücke verkauft wurden, lagen die Kaufpreise in 2023 jedoch auf dem Niveau des Vorjahres. Einen Einbruch der Kaufpreise für unbebaute Grundstücke im Jahr 2023 kann der Gutachterausschuss nicht feststellen.

Innerstädtische Lagen
Mehr Bewegung gibt es in den innerstädtischen Hauptgeschäftslagen. Der Gutachterausschuss hat für die Hauptgeschäftslagen in der Adalbertstraße und den Holzgraben weiterhin rückläufige Entwicklungen festgestellt. Die Gründe hierfür liegen unter anderem in der weiter anhaltenden Krise des insbesondere großflächigen Einzelhandels und dem zunehmenden Leerstand in diesen Lagen.
Eine Stabilisierung bzw. moderate Steigerung der Bodenrichtwerte gibt es hingegen in den Geschäftslagen rund um den Elisengarten, am Theaterplatz, in der Krämerstraße und am Markt. Das hat zur Folge, dass die hochwertigste Lage in der StädteRegion Aachen zum 01.01.2024 mit 5.800 €/m² (im Vorjahr: 5.700 €/m²) nun in der Aachener Krämerstraße liegt. Die Krämerstraße löst somit die Adalbertstraße ab, deren Bodenrichtwert von 6.000 €/m² im Jahr 2023 auf nun 5.500 €/m² gesunken ist.

Grundsteuer:
Der Gutachterausschuss weist darauf hin, dass die Bodenrichtwerte zum Stichtag 01.01.2024 nicht maßgebend für die Erhebung der neuen Grundsteuer sind. Die neue Grundsteuer bezieht sich auf den Hauptfeststellungszeitpunkt 01.01.2022. Dementsprechend sind für die Grundsteuer die Bodenrichtwerte zu diesem Stichtag maßgebend. Die Bodenrichtwerte zum 01.01.2022 können sowohl über https://www.boris.nrw.de, als auch über das Grundsteuerportal der Finanzverwaltung NRW kostenlos eingesehen werden.

Infos:
Die neuen Bodenrichtwerte können ebenfalls kostenlos über das amtliche Informationssystem der Gutachterausschüsse in Nordrhein-Westfalen (www.boris.nrw.de) abgerufen werden.
Zudem wird der Gutachterausschuss bis Anfang April auf https://www.boris.nrw.de die Immobilienrichtwerte 2024 und den Grundstücksmarktbericht 2024 mit Informationen zu den Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt in der StädteRegion kostenlos veröffentlichen.

Fragen zum Immobilienmarkt in der Region beantwortet die Geschäftsstelle des Gutachterausschusses zu den Servicezeiten der Städteregionsverwaltung unter der Hotline 0241 5198-2555.

Weitere Informationen und Produkte gibt es im Internet unter 
https://www.gars.nrw/staedteregion-aachen.
 

Kontakt

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