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Rückschnitt der mehr als 200 Jahre alten Pleyer Pappel erfolgt. Untere Naturschutzbehörde der StädteRegion Aachen sorgt für Erhalt des Naturdenkmals.

StädteRegion Aachen. „So einen alten Baum bearbeitet man auch nicht täglich. Der hat etwas zu erzählen!“ lacht Maximilian Stephan. Der Baumpflegemeister und sein Kollege, Baumpfleger Lucas Jentges, arbeiten sich langsam mit Hubbühne und Motorsäge von Ast zu Ast der Schwarzpappel in Würselen-Pley. Sie schneiden den mehr als 200 Jahre alte Baum gegenüber der alten Kapelle bis auf sein Grundgerüst zurück. Die Witterung der letzten Jahre hat der Pappel extrem zugesetzt. Außerdem ist sie von diversen holzzersetzenden Pilzen befallen. Die Baumkrone hat kaum noch Blätter und immer wieder fallen Stücke der Rinde ab. Trotz etlicher Vitalisierungsmaßnahmen stirbt die Schwarzpappel weiter ab.

„Die Pappel muss massiv zurückgeschnitten werden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Wir müssen sicherstellen, dass kein Totholz herunterfällt oder schlimmstenfalls Stämmlinge herausbrechen. Die Pleyer Pappel wird als ökologisch wertvolles Naturdenkmal aber erhalten bleiben. Der Baum darf in Würde altern“, erklärt Iris Heinrichs von der Unteren Naturschutzbehörde der StädteRegion Aachen. Schon vor einiger Zeit waren an und in der Pleyer Pappel Stützen verbaut und Kronensicherungsseile angebracht worden, die den Baum in seiner Statik unterstützen. Eine vollständige Entfernung der Pappel kommt für die Untere Naturschutzbehörde und auch für die Stadtverwaltung Würselen nicht in Frage. „Es ist wichtig, die Pleyer Pappel wie einen „Baumveteran“ als Habitatbaum, also als Lebensraum für andere Lebewesen, zu erhalten. Dazu zählen zum Beispiel Fledermäuse, holzbewohnende Käferarten oder höhlenbrütende Vögel“, so der Baumsachverständige Alexander Lehnen.

Für die Anwohnerinnen und Anwohner ist die jahrhundertealte Schwarzpappel mehr als nur ein Baum. Fahrradfahrende bleiben stehen und beobachten die Baumpflegearbeiten. Spaziergänger mit Hund unterhalten sich und machen neugierig Fotos mit ihrem Smartphone. Auch Nachbar Ingo Bock sichert sich ein Erinnerungsfoto. „Ich wohne jetzt seit fast 40 Jahren hier. Meine Kinder haben unter der Pappel ihr Kommunionsfoto gemacht. Mein Patenkind hat letztes Jahr in der Kapelle daneben geheiratet“. Er hat sich auch schon Stücke der heruntergefallenen Rinde mitgenommen, um etwas daraus zu basteln, erzählt er. Damit solche Geschichten und Erinnerungen nicht verloren gehen, soll eine Tafel angefertigt werden, die an der Pleyer Pappel aufgestellt wird. Wer alte Fotos, Postkarten, Geschichten und mehr rund um die Pappel zur Verfügung stellen kann, soll sich bitte bei Iris Heinrichs von der Unteren Naturschutzbehörde der StädteRegion Aachen melden (Telefon: 0241- 51987072, Mail: iris.heinrichs@staedteregion-aachen.de). 

Veröffentlicht am: 04.09.2024

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