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Erntedankempfang im Haus der StädteRegion Aachen: Unterdurchschnittliche Erntebilanz und Nachwuchssorgen; zwischen Hoffnung auf Entlastung und Planungssicherheit.
StädteRegion Aachen. „Ich habe hohen Respekt vor Ihrer Arbeit und möchte Ihnen allen an dieser Stelle auch einmal – passend zum heutigen Tag – DANKE sagen.“ Mit diesen Worten hat sich Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier an die Kreisbauernschaft gewandt, die wieder mit Unterstützung des Rheinischen Landfrauenverband im Haus der StädteRegion Aachen den traditionellen Erntedankempfang ausgerichtet hat. Der Empfang ist sichtbares Zeichen der hohen gegenseitigen Wertschätzung und Plattform des inhaltlichen Austausches der Landwirtschaft mit der StädteRegion Aachen.
Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier und der Vorsitzende der Kreisbauernschaft, Bernd Kockerols, haben vor Ort über die Situation der Landwirtschaft in der StädteRegion gesprochen und auf die aktuellen Fragestellungen Bezug genommen. Grüttemeier betonte dabei die Bedeutung guter Böden, wie wir sie in Deutschland haben: „Denn es ist gerade in Krisenzeiten elementar, dass wir hier im Land selber unsere Lebensmittel herstellen können“.
Die Erntebilanz 2024 fiel allerdings unterdurchschnittlich aus. „Ich bin jetzt seit ca. 40 Jahren in der Landwirtschaft und ich glaube, das war die bislang schlechteste Getreideernte, so Kockerols. Einer der Gründe dafür seien die starken Regenfälle, die uns seit dem letzten Sommer durch den Herbst im vergangenen Jahr und dann wieder durch das diesjährige Frühjahr und den Sommer begleitet haben.
Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier bedauerte, dass viele Landwirte im Rentenalter keine Nachfolger mehr finden und betonte nochmal die Wichtigkeit bezahlbarer Energien. Außerdem kritisierte er, dass die Preise für Agrarprodukte wie Getreide, Milchprodukte und Fleisch stark von globalen Marktbedingungen beeinflusst werden. „Das führt dazu, dass vielen Menschen der Wert von Lebensmitteln nicht mehr klar ist“, so Grüttemeier. Er kritisierte zudem, dass die Dokumentationspflichten und Standards zu einer immer höheren Arbeitsintensität der Landwirte führten. „Es darf nicht sein, dass Landwirte mehr im Arbeitszimmer verbringen als im Stall bei den eigenen Tieren zu sein“, resümierte er. Noch zu Beginn des Jahres hatte die Europäische Kommission Entlastung und Planungssicherheit versprochen. „Die Politik hat aber bis heute keinen entscheidenden Impuls geliefert, den Aufwand zu reduzieren“, zeigte sich Bernd Kockerols enttäuscht. Er wünscht sich, „dass die Ernährungssicherung in den Mittelpunkt gerückt wird, politische Ideologien abgebaut werden und den jungen Menschen wieder Mut gemacht wird, mit Leidenschaft unsere Höfe zu übernehmen“.
Die Gäste nutzten im Anschluss an den Empfang die Gelegenheit zum intensiven Austausch mit den anwesenden Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern bzw. Dezernentinnen und Dezernenten sowie mit den Fachstellen der StädteRegion Aachen. Für das leibliche Wohl haben erneut die Landfrauen gesorgt. Sie hatten auch den Mediensaal im Haus der StädteRegion mit viel Liebe zum Detail geschmückt – mit Herbstblumen, Kürbissen, Strohballen und kleinen Traktoren.
Veröffentlicht am: 30.09.2024
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